WEITERENTWICKLUNG ÜBER DREI GENERATIONEN
1968 bauen Hermann und Ida Biner, beide gerade 30 Jahre alt, 300 Meter oberhalb von Zermatt ihr Ferienhaus Furi. Hüttenähnlich konzipiert verfügt es damals über keinen Komfort, jedoch über 65 Betten in Mehrbettzimmern mit Stockbetten und Etagenduschen. Großes Kopfschütteln und Unverständnis in Zermatt ob diesem Husarenstück. Man gibt ihnen eine Überlebenschance von wenigen Jahren, denn Wasser- und Stromversorgung gibt es auf Furi nicht, alles wird selber erstellt. Ebenso ist da keine Straße, nur eine kleine Luftseilbahn. Mitarbeiter haben sie nicht: Hermann kocht und Ida ist für den Service und das bescheidene Housekeeping verantwortlich. Stets umringt von drei Kleinkindern. Als Quereinsteiger sind sie ganz auf sich allein gestellt. Der Hotel-Traum scheint nach drei Jahren zu platzen, weil kaum Gäste kommen und die Einnahmen fehlen. Die Bank macht Druck und Hermann und Ida gehen volles Risiko: Alle Reserven werden mobilisiert, die Familienwohnung in Zermatt verkauft. Ein Restaurant und das erste Schwimmbad von Zermatt auf fast 2.000 Metern wird gebaut. Nun geht es langsam bergauf, ein Koch und eine Servicekraft können eingestellt werden. Die Gäste kommen zahlreicher, endlich gibt es schwarze Zahlen, ein viertes Kind hält alle auf Trab. Es sind sieben Tage Arbeit pro Woche mit 14 Stunden am Tag aber der Traum lebt weiter. Ausdauer und Beharrlichkeit war Hermann schon als Jugendlicher eigen. Hat er doch im Alter von 15 Jahren das Matterhorn in unter drei Stunden bestiegen. Ein Rekord, welcher über 60 Jahre hielt. 1986 steigen Dany und seine Schwester Evi als zweite Generation in den Betrieb ein. Beide gerade 20 Jahre alt. Eine Gesamtsanierung des Hotels soll folgen: Aus der damaligen „Berghütte“ entsteht ein veritables Hotel, mittlerweile Silvana genannt. Zahlreiche Um- und Anbauten werden in der Folge getätigt und die Mitarbeiterzahl steigt auf über zehn Personen. Ein erstes Mitarbeiterhaus wird gebaut. Das heute bestens bekannte Gitz-Gädi Restaurant eröffnet zum Millenium. Mit Marc kommt 2015 ein frischgebackener Diplom-Hotelier und damit die dritte Generation mit vielen neuen Ideen und Visionen an Bord. Davon können die meisten umgesetzt werden, die Qualität steigt markant. Die Mountain Lodge mit den Suiten, das „alpine Spa“ und der Erlebnispool werden realisiert. Während der Pandemie-bedingten Schließung gehen die drei Generationen „all in“: In acht Monaten werden alle Hotelzimmer, meist in Eigenarbeit umgebaut, sowie das Ski Chalet Restaurant realisiert. Das angrenzende Ferienchalet ist im darauffolgenden Jahr an der Reihe. So ist über die Jahre eine Anlage entstanden, die in den Bergen wahrscheinlich ihresgleichen sucht. Vom Frühstückstisch nach nur zehn Schritten auf die Skipiste, auf das Mountainbike oder auf einen der zahlreichen Wanderwege rund ums Matterhorn, unmittelbare Nachbarn lediglich eine Handvoll Murmeltiere. Am Abend Wellness vom Feinsten und tolle Gastronomie.