Die Wilsdruffer Vorstadt im Stadtkern von Dresden war lange von baulichen Zufälligkeiten der Nachkriegszeit geprägt. Durch den Abriss des Plattenbauhochhauses wurde die Möglichkeit geschaffen, ein neues Quartier auf rund 18.750 Quadratmeter Fläche zu entwickeln, durch das der Stadtkörper vervollständigt wird. Jetzt stehen die Bauarbeiten des so genannten „Quartier Schützengarten“ kurz vor dem Abschluss. Nöfer Architekten war für das städtebauliche Konzept verantwortlich sowie für den Entwurf und den Bau von 147 Wohneinheiten in fünf Gebäuden. Tobias Nöfer von Nöfer Architekten: „Hier entstehen Stadthäuser, die vor allem von Wohnen mit kleinteiligem Geschäftsanteil geprägt sind. Durch die Schließung von Blockrändern wurden öffentliche Räume wiederhergestellt, sowie öffentliche von privaten und laute von ruhigen Räumen getrennt.“
Gemeinsamer Gestaltkanon
Prägendes Merkmal des Entwurfes ist die Wiederaufnahme des historischen Schützengartens als ruhiger Grünbereich im Inneren des Viertels. Dieser ruhige Innenbereich, der neue Wege- und Sichtbeziehungen innerhalb des Stadtkerns eröffnet, stellt die überörtliche Vernetzung des Quartieres und dessen Anschluss an die umliegende Bebauung her. Die insgesamt 20 Wohnhäuser mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 50.000 Quadratmeter wurden von unterschiedlichen Architekten geplant, was die Vielfalt des urbanen Quartiers unterstützt. Ein gemeinsamer Gestaltkanon stellt die Ensemblewirkung der unterschiedlichen Entwurfsansätze sicher. Das Quartier ist an die Fernwärme angeschlossen, die Wohnungen sind teilweise mit bodentiefen Fenstern ausgestattet, alle Fenster haben Isolierverglasung, teilweise mit Rollläden – in den Erdgeschossen – beziehungsweise Sonnenschutz. Das Quartier wird nachhaltig errichtet und nach DGNB (Gold) zertifiziert.