Nachhaltiger Grünraum für Wohnanlage
Internationale Auszeichnung
Nachhaltiger Grünraum für Wohnanlage
Das Landschaftsarchitekturbüro Land Rise aus Egg erhielt für die Außenraumgestaltung der Wohnanlage „im Bergäcker“ in Feldkirch-Nofels den internationalen BIG SEE Architecture Award. Mit einer nutzungsoffenen Gestaltung der Freifläche wurde ein Raum für Begegnung, Kommunikation und Rückzug geschaffen, dem ein nachhaltiges und verkehrsfreies Konzept zugrunde liegt. Der Preis verdeutlicht zudem, wie wichtig professionelle Landschaftsarchitektur im Streben nach einer klimafitten Zukunft ist. Am 16. Mai wurde beim BIG Architecture Festival in Ljubljana der BIG SEE Architecture Award an internationale Architekt:innen verliehen. Zu den Preisträger:innen gehört die Landschaftsarchitektin Maria-Anna Schneider-Moosbrugger, Inhaberin des Bregenzerwälder Büros Land Rise. Der Architekturpreis ist für sie etwas Besonderes: „Wir beobachten schon seit Jahren, dass die Bedeutung der Landschaftsarchitektur zunimmt. Sie wird glücklicherweise mehr und mehr als ein Werkzeug verstanden, das der Klimaerwärmung nachweislich entgegenwirkt.“
Die Wohnanlage „im Bergäcker“
Die internationale Jury zeichnete die Außenraumgestaltung der idyllisch gelegenen Wohnanlage „im Bergäcker“ in Feldkirch-Nofels des Bauträgers Swietelsky aus. Neben der Gestaltung der Terrassen und Privatgärten ist das Herzstück des von Bernardo Bader geplanten Wohnkomplexes der Quartiershof, der von vier Gebäuden gefasst wird. Diese autofreie Zone bildet durch seine nutzungsoffene Platzgestaltung einen zentralen Treffpunkt und Wohlfühlort für alle Bewohner:innen. „Ausschlaggebend war unter anderem die erstklassige Verwendung der Pflanzen, wodurch eine besondere Atmosphäre in der Anlage entsteht. Freiräume und Plätze werden vorbildlich für das Wassermanagement im Sinne von Infiltration, Speicherung und Transpiration genutzt. Das Potenzial zur Sozialisation auf dem zentralen Platz hat Land Rise freiraumplanerisch bemerkenswert übersetzt“, lautet die Begründung der BIG SEE Jury. „Nachhaltigkeit in Außenräumen wie Parks und Gärten wird meist mit Wildwuchs gleichgesetzt. Dabei ist ein ästhetischer Anspruch ebenso wichtig“, so Maria-Anna Schneider-Moosbrugger zu diesem Projekt.
Zukunftstaugliche Begrünungskonzepte
Die offenen Flächen wurden nicht versiegelt, sondern in hellem, grobkörnigem Jurakalk ausgeführt. Dadurch sickert Regenwasser ab und Sonnenlicht wird reflektiert. Solitärbäume, mehrstämmige Gehölze, Stauden und Sträucher in Grün- und Rottönen säumen Wege und Flächen, die farbenfroh durch die Jahreszeiten begleiten und zum Verweilen einladen. „Ich halte es für essenziell, die Landschaftsplanung von Anfang an in ein Bauprojekt einzubinden, um auch das Umfeld und die Nutzung bei der Grünraumgestaltung bestmöglich zu berücksichtigen. So können wir auf die Anforderungen besser eingehen und dafür sorgen, dass die Gestaltung längerfristig Bestand hat“, ist Maria-Anna Schneider-Moosbrugger überzeugt. Unbekannte Variablen blieben dennoch. „Die künftige Nutzung, die Natur und die Pflege tragen das Ihre dazu bei – ein spannender Prozess“, erzählt die Landschaftsarchitektin.
Foto: Petra Rainer