Kuratiertes Kunstkonzept
Für beide Häuser wurde ein eigens kuratiertes Kunstkonzept von BWM Designers & Architects in Kooperation mit Andrea von Goetz und Schwanenfliess, Initiatorin und Mastermind des renommierten Kunstfestiavls sommer.frische.kunst sowie art.bad.gastein, ausgearbeitet – Künstler und Künstlerinnen aus dem heimischen Bad Gastein und ferneren Ländern wie die USA bzw. Südafrika finden sich hier wieder. Eine kleine feine Auswahl von Positionen zeitgenössischer Kunst, die sowohl mit dem Ort Bad Gastein und seiner Tradition und Historie als auch mit der Position im Hotel interagieren. Ergänzt wird dies mit einem auf die beiden Hotels abgestimmten Pflanzen- und Stylingkonzept von BWM in Kooperation mit Atelier Peter Weisz. So finden sich etwa im Saal des Grand Hotel Straubingers über zwei Meter hohe Goldfruchtpalmen, die den üppigen französischen Flair unterstreichen. Das Badeschloss wiederum wurde mit Pflanzen ausgestattet, die den Retro-Badelook verstärken. Das Deko- und Stylingkonzept folgt gleichsam dem Storytelling der „Schichten der Vergangenheit“. Im Sinne des Geistes des jeweiligen Hauses wurde jedes Detail, ob objets trouvés verschiedener Epochen, ausgesuchte Coffee Table Books oder klassische wie zeitgenössische Literatur, entsprechend liebevoll arrangiert.
Dem Bestand verbunden
Betritt man das alte neue Grand Hotel Straubinger umfängt einen sofort die Geschichte des ehrwürdigen Hauses. Im historischen Empfangsbereich wird den Gästen die Zimmerkarte einem Schmuckstück gleich, aus einer mit Samt ausgelegten Lade gereicht. Geradeaus führt die prominente Treppe zu den oberen Stockwerken, rechterhand öffnet sich der F&B Bereich. Das Cafe ist mittels Flügeltüren zum Straubingerplatz hin geöffnet und besetzt mit gesamt knapp 40 Sitzplätzen die 1. Reihe prominent am Platz. Direkt angereiht folgen die nach vorne durchgesteckte Bar sowie der Salon für den Ausklang des Tages, der je nach Wunsch mittels einer Vorhang-Inszenierung zusätzlich abgetrennt werden kann. Gemäß dem Motto „Arbeiten mit den Schichten der Vergangenheit“ findet sich in allen Bereichen eine kontrastreiche Mischung als Alt und Neu, so trifft etwa Bestandsvertäfelung auf zeitgenössisch adaptierte Wandververkleidung. „Möblierung wie Farbgebung werden passend zur Tageszeit der Nutzung in den jeweiligen Bereichen immer dunkler“, führt BWM-Projektleiterin Marlene Gesierich aus.
Zeitgenössisch ergänzt
Aus dem ehemaligen Eingang zum Restaurant wurde ein Private Dining Room für zehn Personen, der mit freigelegter Wandmalerei besticht. Gleich anschließend in einem vorgelagerten Neubau mit raumhohen Verglasungen befindet sich das heutige, neue Entree für den großen Saal, in welchen sich die Fassade hineinzieht. Im Zuge der behutsamen Restaurierung kamen Gold-Akzente sowie die alte Decke an den Seitentrakten wieder zum Vorschein – Bestand ist und bleibt Bestand, was nicht instandgesetzt werden konnte, wurde mit größter Bedacht zeitgenössisch ergänzt. Im 86 Sitzplätze fassenden Saal dominieren moderne, frische Farben wie Grün, Apricot oder Bernsteinorange. Eine großzügige Bepflanzung sowie die instandgesetzten Lobmeyr-Wandapliken und ein neuer Luster vermitteln französisches Flair. Feinjustierte Farben und Muster wie etwa das Orange der Säulen oder Stuccolustro bestimmen den 195 Quadratmeter großen Saal. Der denkmalgeschützte Eichen-Massivholz-Parkett wurde in seiner Ursprünglichkeit wieder hergestellt. In der Mitte des Raumes, auf einem eigens gestalteten Teppich, der grafisch die Deckenrosette wieder aufnimmt, wurde ein Highlight-Table designt, darauf mittig platziert und in Szene gesetzt ein Luster aus den Lobmeyr-Werkstätten, eine Reminiszenz an das verschwundene Original. Zwei Balkone laden mit Blick auf die Kirche zum Austritt ein. Im Untergeschoss wurde der Weinkeller, gleichsam mit Balkon und Blick auf die Kirche, angesiedelt, der in den so genannten Chefs Table übergeht, einen länglichen Raum mit Kappengewölbe und Sichtverbindung zur Küche. Die alte Holzdecke musste getauscht werden, aus den daraus gewonnenen thermobehandelten Dippelbaumträgern wurde der für 14 Personen ausgelegte Chefstable gefertigt. Der Wine Dine Bereich besticht mit alten, schmiedeeisernen Bestandsleuchten und Terrakotta-Fliesen für die Tisch-Oberflächen.