Historischer Standort & die Umgebung
Der Ort an dem die Schlossresidenz steht sowie einige der Gebäude, die sich dort befinden, haben eine bewegte Geschichte. So war die Vorläuferanlage des Amtshauses eine Wasserburg, die sich in strategisch günstiger Lage nahe der Leine befand. Sie wurde um 1225 durch Graf Konrad II. von Roden erbaut. 1333 kam die Burganlage an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, die sie verpfändeten. Auf diese Weise wurde sie zum Sitz von Dietrich von Mandelsloh, dessen Raubritter Kaufleute und Leineschiffer überfielen. Bei der Belagerung der Burg 1385 in der Zeit des Lüneburger Erbfolgekrieges wurde Herzog Albrecht von Sachsen-Wittenberg durch die Kugel einer Blide tödlich verwundet. An ihn erinnert das Herzog-Albrecht-Denkmal im Ort. Die Burg wurde erobert, fiel aber im Friedensschluss an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg zurück. Obwohl bei der Eroberung nur die Vorburg abbrannte, scheint die Burg als solche ganz aufgegeben worden zu sein. Das heutige, um 1750 errichtete Amtshaus ist ein zweigeschossiger bündig abgezimmerter Fachwerkbau, der sich an herrschaftlichen Bauten orientiert. Das 11-achsige Gebäude weist seitlich zum Vorhof eine geschwungene Freitreppe auf. Auf dem Vorhof befindet sich eine runde Teichanlage, die um 1900 aus einem Rasenrund bzw. einer Blumenrabatte bestand. Die massive Gebäudeumkleidung wurde in der Nachkriegszeit aus Brandschutzgründen aufgebracht. Das Amtshaus ist von einem weitläufigen Park umgeben, dessen Teiche und geschwungene Wege im 19. Jahrhundert entstanden sind. In den 1980er Jahren kam es zu einer Instandsetzung des Gebäudes und ab 2002 zu einer aufwendigen Restaurierung. Neben dem Amtshaus befindet sich eine frühere Scheune, die im 18. Jahrhundert als langgestreckter Wandständerbau errichtet wurde.
Die Kirche Schloß Ricklingen ist eine Barockkirche aus dem späten 17. Jahrhundert in Schloss Ricklingen, Niedersachsen. Die evangelisch-lutherische Barockkirche in Schloß Ricklingen ist ein einschiffiger Saalbau mit Tonnengewölbe. Erbaut wurde sie von 1692 bis 1694 auf Kosten des Amtmannes Johann Georg Voigt, der auch die Errichtung von Schule und Pfarrhaus finanzierte. Der Bau ruht auf einer Sanddüne, was von Anfang an zu statischen Problemen führte, die erst 1956 gelöst werden konnten. Von außen relativ schlicht, ist sie im Inneren im italienisch beeinflussten, üppigen Barockstil ausgeschmückt, wozu als Besonderheit im protestantischen Kirchenbau der Kanzelaltar mit Altarorgel zählen. Von etwa 1882 bis Anfang der 1960er Jahre befand sich eine größere Orgel auf dem Platz der westlichen Herrschaftsempore; als sie schadhaft wurde, entfernte man sie und stellte im Zuge umfangreicher Renovierungen von 1959 bis 1962 das ursprüngliche Aussehen der Kirche wieder her. Die jetzige, nunmehr vierte Orgel wurde im Jahr 2000 von Rudolf Janke gebaut; sie ist gemäß dem ursprünglichen Bauplan in den Altar integriert.
Neben der unmittelbaren Umgebung bieten sich für Gäste auch zahlreiche Ausflugsziele in der Umgebung an: Die Schlossresidenz befindet sich in Garbsen, Ortsteil Schloss Ricklingen, und liegt etwa 17 Kilometer westlich von der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Hier finden Urlauber zahlreiche kulturelle Highlights und Einkaufsmöglichkeiten. Weitere spannende Ziele sind der Naturpark Steinhuder Meer sowie dieWasserskianlage Blauer See.