Moderne Arbeitswelt
Das Architekturbüro de Winder begleitete den Projektentwickler EDGE bei der Suche nach den geeigneten Nutzern der Immobilie ab 2017 und übernahm anschließend die Planung und Gestaltung der rund 22.000 Quadratmeter großen Arbeitswelt im Auftrag von Vattenfall. Die nachhaltige und innovative Ausrichtung des Gebäudes und der zukünftigen Mieterin ergänzten sich perfekt und dienten als Grundlage für die Entwicklung der neuen Büroflächen. In zwei Workshopreihen mit den Angestellten aus den unterschiedlichen Abteilungen wurden gemeinsam Lösungen für die Struktur und Nutzungsmöglichkeiten der Grundrisse erarbeitet. Die Größe und Lage der Work Spaces, der Meetingräume und der Rückzugsbereiche wurden intensiv diskutiert und umgesetzt. Auch die Gestaltung der Teambereiche ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses mit den Vattenfall-Mitarbeitenden. So entstanden maßgefertigte Arbeitsbereiche mit wechselnden Atmosphären und Nutzungskonstellationen: Die Teamareas dienen mit unterschiedlichen Farbgebungen einzelner Zonen zur besseren Orientierung im Gebäude. Jede „Teambase“ – unter den Mitarbeitenden gern auch als „Bushaltestelle“ bezeichnet – wird von den Arbeitsgruppen individuell bespielt und steigert so das Identifikationsgefühl. Die Arbeitsplatzbereiche werden kombiniert mit eingestellten Phone Booths und Meetingboxen, Rückzugsbereichen zum Relaxen oder ruhigen Arbeiten, Zonen für Informal Meetings, Stauraumflächen sowie Lockereinheiten. Da es sich im Gesamten um ein non-territoriales Arbeitsplatzkonzept handelt, sind alle Mitarbeitenden frei in der Platzwahl innerhalb des Gebäudes, jedoch ebenso den „Teambases“ zugeordnet. Als Ergänzung befinden sich auf jedem Geschoss zwei zum Atrium gewandte Teamküchen mit Dinerbereich und Coffeebases sowie separate buchbare Collaboration Center.
Die Gestaltung und Zonierung des Atriums mit den vier baumförmigen Stützen war eine der größten Herausforderungen für die Innenarchitekten. Die Gliederung der erdgeschossigen Fläche erfolgte durch Differenzierung einzelner horizontaler wie vertikaler Zonen mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten. Eine raumprägende modulare Sitzlandschaft zoniert die drei verschiedenen Bereiche. So bespielt das individuelle Möblierungskonzept mit maßgefertigten Einbauten, wie Tischen und Sitzbänken im Restaurant, Bistrotischen an Sitzinseln in der Coffee Area sowie funktionalen Tischkonfigurationen im Co-Working-Bereich, den Raum. Die Zonierung wird durch das intensive und integrierte Begrünungskonzept harmonisch ergänzt und fördert so den Wohlfühlcharakter der einzelnen Bereiche. Um auch die akustischen Anforderungen an das 26 Meter hohe Atrium zu optimieren, wurden absorbierende Oberflächen in der Sitzlandschaft und den freistehenden Raumteilern integriert. Die Höhenstaffelung der Einbauten erzeugt verschiedene Wahrnehmungs- und Sichtbereiche und bespielt auf diese Weise das beeindruckende Volumen des Atriums.
Solitärgebäude
Das Solitärgebäude besitzt eine zweigeschossige Eingangslobby mit einer lichten Höhe von ca. sieben Metern. In den ersten bis sechsten Obergeschossen befinden sich Büros, im Erdgeschoss zusätzlich Gastro-, Gewerbe bzw. Einzelhandelsflächen. Auch hier ist Holz als architektonisches und gestalterisches Element allgegenwärtig erlebbar. Das Gebäude betritt man über den neuen Stadtplatz, die vertikale Erschließung erfolgt über einen zentral gelegenen Kern mit einem Sicherheitstreppenhaus und zwei Aufzügen. Gartengleich präsentiert sich die begrünte Außenfläche der Lounge auf dem Dach des Gebäudes.